Hasen aus Pappmaché mit Brille und Fliege // Einfach genial als Material: Zeitungspapier // Pappmaché: Kaschiertechnik
Schaut mal, diese langohrigen Kerle haben in den letzten Wochen das Honigkukuk-Atelier belagert. Ist es nicht unglaublich, dass sie hauptsächlich aus Zeitungspapier gemacht sind? Altpapier ist einfach ein geniales Material, dass sich in alles Mögliche verwandeln lässt. Mit Fantasie, etwas Geduld und Kleister können Zeitungsschnipsel in jede beliebige Form gebracht werden. Zur Frühlingszeit bieten sich natürlich so schicke Hasen aus Pappmaché an. Mit farbiger Brille und gepunkteter Fliege hoppeln sie nun nach unsererm kleinen Fotoshooting in die weite Welt hinaus. Ich werde die lustige Bande auf jeden Fall vermissen!
Da ich oft danach gefragt wurde, erzähle ich euch jetzt noch ein wenig darüber, was alles passieren muss, bis aus altem Zeitungspapier so ein reizender Hase wird…
Erst der Entwurf, dann das Schnipselvergnügen!
Skizze
Weihnachten schon an Ostern denken, das klingt etwas wahnsinnig, aber da ich meine Pappmaché-Hasen auch hier im Münsterland verkaufe, müssen sie natürlich rechtzeitig vor dem Frühling angeliefert werden. Daher habe ich bereits in der Vorweihnachtszeit überlegt, was ich zur Frühlingszeit anbieten könnte. Bei bei Zimtsternen und Vanillekipferln kam letzendlich die zündende Idee: Hasen mit Brillen! Also habe ich schnell alles aufgemalt und dann konnte die Idee erstmal bis nach Weihnachten heranreifen…
Pappmaché oder Kaschiertechnik
Meine Pappmaché-Objekte stelle ich in der Kaschiertechnik her. Das heißt, ich umkleide eine vorher gebaute Form mit einer Schicht aus Zeitungsschnipseln und Kleister. Zeitungspapier ist ein Material, dass bei uns täglich ins Haus kommt und da mir das Wiederverwenden eine Herzensangelegenheit ist, experimentiere ich sehr gern damit. So eine Kleister-Papierschicht ist unglaublich stabil und leicht. Zum Winter entstand eine Gruppe von Schneemännern und nun die Osterhasen. Mal sehen, was mir als nächstes einfällt…
Form zum Umkleiden bauen
Material für den Unterbau
Zunächst wird für ein Unterbau benötigt, das heißt eine Form, die anschließend mit der Schicht aus Zeitungspapier und Kleister überzogen wird. Dafür nutze ich je nach Figur verschiedene Materialien, z.B. Kartonpappe, geknäueltes Zeitunsgpapier, Getränkekartons, Schraubgläser,… je nachdem, was sich gerade so im Haushalt findet. Den Unterbau der Hasen habe ich aus Marmeladegläsern, Kartonpappe, sowie geknäueltem und gedrehtem Zeitungspapier geformt. Mit der Klebepistole wird alles zur gewünschten Form verbunden und anschließend mit Kreppband umwickelt.
Zeitungspapier und Kleister
Kleister anrühren und loslegen!
Jetzt wird es matschig! Für meine Pappmaché-Arbeiten rühre ich den Kleister aus Mehl und Wasser zu gleichen Teilen an und gebe dann noch etwas Salz hinzu. Dieser Mehlkeister ist preiswert, sofort einsatzbereit und völlig ungiftig. Und in getrockneten Zustand ist die Kleister-Papierschicht richtig hart und schön leicht.
Zeitungspapier zerreißen
Das Zeitunsgpapier reiße ich in längere Streifen und kleinere Schnipsel. Meistens lege ich mir einen größeren Vorrat an. Und dann geht’s los! Die Schnipsel werden in den Kleister getunkt, um die vorbereitete Hasen-Form gelegt und glattgestrichen. Danach muss alles je nach Stärke der Papierschicht ein bis drei Tage lang trocknen. Zum Glätten können die Figuren mit Schleifpapier bearbeitet werden. Dann sind sie fertig zum Bemalen.
Farbe drauf!
Bevor die Figuren ihre Bemalung bekommen, grundiere ich sie zunächst mit weißer Farbe. So scheint nichts von dem Zeitungspapier durch. Anschließend trage ich zwei Schichten der gewünschten Farbe auf und danach die kleinen Details wie Augen, Nase und Mund. Ist die Farbe getrocknet, pinsele ich noch einen Klarlack als Schutzschicht auf.
Kleine Accessoires
Die Brillen habe ich aus Aluminiumdraht gebogen und anschließend mit Acrylfarbe bemalt. Stoff- und Wollreste eignen sich um kleine Accessoires wie Fliegen, Schals oder Schleifen anzufertigen…
Fast fertig!
Die Brillen und Fliegen sind das I-Tüpfelchen der Hasen. Und wie ihr seht ist einiges zu tun, bevor sie angeklebt werden können. Aber die Mühe lohnt sich. Ich bin so richtig glücklich und zufrieden mit meiner Hoppelbande. Ich hoffe dieser Einblick in meinen Pappmaché-Arbeitsprozess hat dich inspiriert?
Den Frühling herbeilocken mit Zeitungspapier und Kleister
Zwei dieser Hasen verbringen jedes Jahr den Frühling bei uns auf der Fensterbank. Ich freue mich immer, sie aus dem Winterschlaf zu wecken, damit sie mit uns den Frühling begrüßen können. Vielleicht wünschst du dir nun auch ein paar Frühlingshasen? Mit Zeitungspapier, selbstgemachtem Mehkleister, Kreppklebeband und Recyclingmaterial für den Unterbau bist du dabei. Das Arbeiten mit Zeitungsschnipseln und Kleister ist wunderbar matschig und meditativ. Der Februar ist ein guter Zeitpunkt dafür, dann kannst du in Ruhe arbeiten, zwischendurch auch mal eine Pause einlagen. Passend zum März werden die Hasen fertig und locken den Frühling herbei.
Viel Spaß beim Experimentieren wünscht
Deine Hasenbande ist einfach große klasse, liebe Katja!
Sonnige Grüße mit stürmischen Böen ins Münsterland,
Sabine
Dankeschön, liebe Sabine! Wir schauen mit unseren beiden Hasen auf der Fensterbank dem wilden Treiben da draußen zu. Ich hoffe, ihr habt es gemütlich und übersteht das stürmische Wetter gut. Ganz liebe Grüße in deine Richtung!
Katja
Die Hoppelmänner sind einfach der Knaller!
Liebe Grüße aus München, Simone
Das freut mich, vielen Dank liebe Simone! Ui, ich habe dienen Kommentar erst jetzt entdeckt, sorry. Inzwischen sind die Hoppelmänner fast alle ausgezogen, aber zwei wohnen noch bei uns auf der Fensterbank und kümmern sich um unser junges Gemüse… Viele liebe Grüße!
Katja