Wellpappe zum Basteln aus Pappkartons selber machen / Bastelmaterial aus der Altpapierkiste / Genial zum Basteln: selbst gemachte Wellpappe für Papierperlen und Co. / Weihnachtsmüll verwandeln
In der Weihnachtszeit sammelt sich immer besonders viel Verpackungsmaterial an: Kartons, Geschenkpapier, bunte Bänder, Alufolie und andere Verpackungen von Süßigkeiten… Viele dieser Materialien können noch prima zum Basteln verwendet werden. Selber Bastelmaterial herzustellen finde ich immer total klasse. Es kostet nichts und meistens sind das ganz meditative Tätigkeiten, die zwischendurch für ein wenig Entspannung sorgen. Wie zum Beispiel aus bunten Magazinseiten Konfetti stanzen oder Buchstaben aussschneiden. Glitzernde Kügelchen aus gesammelter Schokoladenfolie rollen oder bunte Streusel aus Moosgummiresten oder Tonpapierresten zu schneiden. Bei einem meiner Buchprojekte habe ich zufällig herausgefunden, wie Kartonpappe ganz leicht in Wellpappe zum Basteln verwandelt werden kann. Für ein märchenhaftes Bastelprojekt brauchte ich unbedingt einen längeren Streifen aus Wellpappe. Also habe ich mir einen dünnen, einwelligen Pappkarton geschnappt und den Streifen zugeschnitten. Als nächstes habe ich versucht, von einer Seite die obere Papierschicht abzuknibbeln. Das ging an einigen Stellen recht flott, aber an anderen Stellen nur fitzelweise und mit viel Geduld…
Weihnachtsmüll in Kreativmaterial verwandeln
Und falls ihr es auch schon mal so versucht habt und das Knibbeln leid wart, wird euch meine Entdeckung bestimmt gefallen, denn auf diese Weise lassen sich im Nu größere Mengen an Wellpappe herstellen und es ist kinderleicht, das heißt, ihr könnt gemeinsam mit euren Kindern alle nicht mehr benötigten Kartons in Wellpappe verwandeln!
Wellpappe mit einem Wisch!
Ich weiß nicht mehr warum, aber irgendwann kam mir die Idee, die obere Kartonschicht mit Wasser aufzuweichen. Mit einer Sprühflasche habe ich die Pappe auf einer Seite angefeuchtet und ein wenig gewartet. Und siehe da, die feuchte Papierschicht ließ sich in einem Stück abziehen und fertig war die Wellpappe! Cool oder? Wichtig ist nur, nicht zu viel Wasser aufzusprühen, sonst wird’s evenuell matschig!
Noch besser: Anfeuchten mit dem Schwamm
Falls ihr nun keine Sprühflasche zur Hand habt: die Pappe einfach mit einem nassen Lappen oder Schwamm abwischen. Das geht sogar noch besser als mit der Sprühflasche. Dann einen Moment einweichen lassen und schon lässt sich die obere Papierschicht ganz leicht ablösen. Wenn sich die obere Schicht sich noch nicht gut löst, einfach noch einmal nass abwischen und wieder einen Moment warten…
Verschiedene Kartons, unterschiedliche Wellpappen
Da es ganz unterschiedliche Kartons gibt, könnt ihr euch je nach Bastelprojekt verschiedene Wellpappen vorbereiten. Zum Aufrollen, zum Beispiel für Papierperlen eignen sich einwellige Pappen. Für Bilder und Collagen könnt ihr auch Kartonpappe verwenden, die aus mehrere Wellenlagen übereinander besteht. Beispiele und Inspiration und findet ihr auf dem Wellenreiter-Blog vom Verband der Wellpappeninustrie.
Große Papierperlen aus Wellpappe
Vielleicht habt ihr schon mal Perlen aus Papier gerollt? Dafür werden Papierstreifen spitz zugeschnitten und mithilfe eines Schaschlikstäbchens aufgerollt. Solche Perlen könnt ihr auch aus Wellpappe rollen und das Tolle ist: die Perlen werden richtig schon groß! Auch kleine Kinder können solche Perlen auffädeln. Sie eignen sich für Perlenketten und vieles mehr. Einfach die spitz zugeschnittenen Streifen aufrollen und die Enden mit Leim festkleben. Zum Fixieren ein Gummiband drumherum wickeln.
Die getrockneten Perlen nach Lust und Laune farbig bemalen. Das geht gut mit Wasser- oder Acrylfarben
Fädelspiel für kleine Hände
Aus den großen Wellpappe-Perlen könnt ihr zum Beipiel ein Fädelspiel für jüngere Kinder basteln. Zum Beispiel mit Perlen in Lieblingsfarben. Außer den Perlen braucht ihr dafür nur noch eine etwas festere Schnur und ein Glöckchen. Knotet das Glöckchen als Stopper an ein Ende der Schnur. So rutschen die aufgefädelten Perlen nicht gleich wieder von der Schnur herunter. Und dann kann auch schon gefädelt werden. Das schult auf spielerische Art die Feinmotorik. Aus Sicherheitsgründen sollte ihr aber auf keinen Fall kleine Kinder mit der Schnur alleine lassen.
Trinkhalm-Trick!
Wenn ihr die Wellpappe mithilfe eines Trinkhalms rollt, werden die Perlenlöcher etwas größer. So ist das Auffädeln ist für kleine Kinder noch einfacher. Zum Aufbewahren ist ein Eierkarton prima, darin können die Perlen zusätzlich farbig sortiert werden…
Experimentieren mit „selbstgemachter2 Wellpappe
Selbstgemachte Wellpappe ist genial für zum kreativen Experimentieren. Denn auch wenn mal was schiefgeht, ist schnell Nachschub zur Hand. Also probiert doch einfach mal aus, was so möglich ist. Ich mag die großen Papierperlen sehr gern und werde damit weiter experimentieren. Wellpappestreifen lassen sich richtig gut biegen. Mit goldener Farbe bemalt, könnte daraus märchenhafter Goldschmuck entstehen. Schaut mal, diese Pappwürmer habe ich im Archiv gefunden und ich finde, sie passen prima zum Experimentieren mit Wellpappe. Bestimmt fallen euch noch viele Sachen dazu ein.
Viel Spaß beim Basteln und Experimentieren! Und wenn ihr mögt, schickt doch mal ein Foto von euren Kreationen, dann könnte hier ein kleine Papperlapapp-Ideengalerie zur Inspiration entstehen! Wäre das nicht fantastisch?
Ich liebe Wellpappe und bastele super gerne damit. Früher gab es diese oftmals in Paketsendungen als Füllmaterial. Das ist offenbar heute nicht mehr so… Aber zum Basteln mache ich mir diese auch oft selbst. Allerdings habe ich es mit Wasser bislang nicht versucht. Ich pule immer ganz geduldig die dünne Papierschicht ab und finde es oft sogar ganz schön, wenn noch kleine Stücke Papierals Rest bleiben.
Das mit dem Anfeuchten werde ich mal probieren. Bei größeren Stücken ist das sicher deutlich einfacher 😉
Liebe Grüße,
Sabine
Hallo Sabine, ja genau, das mit der Wellpappe als Füllmaterial in Paketen kenne ich auch noch, aber das scheint passé zu sein. Auf jeden Fall ist das ein ganz tolles und unglaublich vielseitiges Material. Bisher habe ich es nur gelegentlich eingesetzt, aber dank der Entdeckung mit dem Anfeuchten, werde ich es jetzt sicher öfters einsetzen. Auch für die Arbeit mit Kindern genial. Ganz liebe Abendgrüße! Katja