Hurra, es schneit!
Der Schnee im Februar war ein willkommener Anlass für einen Winterspaziergang mit Müllgestalten. So viel weiß! Ganz Nottuln mit einer dicken Schneeschicht bedeckt, so etwas habe ich hier in den letzten sieben Jahren noch nie erlebt. Das Müllsammeln fällt dann wohl vorerst aus. Aber die Schneeberge und Eiszapfen sind eine reizvolle Umgebung für meine Wesen aus Müll, Fundstücken und Naturmaterial. Also habe ich sie in einen Korb gepackt und wir sind mit der Kamera durch unser Dorf gezogen. Ein Ausflug ist schließlich eine willommene Abwechslung zum Herumhocken im Atelier…
Eindrücke vom Winterspaziergang mit Müllgestalten
Zurück zum Fundort
Während des Winterspaziergangs konnten einige Müllgestalten sogar an die Fundorte ihrer Bestandteile zurückkehren. Den kleinen grünen Frosch, der aus einem Tennisball entstand, habe ich tatsächlich etwa dort gefunden, wo er nun im Schnee herumhüpft. Das ist in den Büschen an den Tennisplätzen.
Eine Hecke mit Eiszapfen
Nanu, was ist denn das für ein wunderbar eiskaltes Zeug? Während des Winterspaziergangs mit den Müllgestalten gab es allerlei Anlass zum Staunen. Dieser Pinguin aus einer Eisverpackung scheint sich in Schnee und Eis pudelwohl zu fühlen. Ob das mit dem Vorleben seiner EInzelteile zu tun hat? Was er wohl mit dem Eiszapfen vorhat?
Im warmen Winterlicht
Dem warmen Wintersonnenlicht sieht man die niedrigen Temperaturen nicht an. Dieser kleine Hirsch tront ganz entspannt auf einem Baumstumpf am Hummelbach. Die Blaufärbung des Schnees in den Schattenbereichen der unteren Bildhälfte erweckt den Eindruck, dass Himmel und Erde den Platz getauscht haben. Es wirkt wie ein Traum. Aus dem Baumstumpf, dem Übrigbleibsel des gefällten Baumes, wächst der kleine Hirsch mit seinem Geweih aus Zweigen. Natur und Müllgestalt verbinden sich zu einer neuen Einheit. Eigentlich wäre es schön, den Hirsch dort sitzen zu lassen…
Schneeschippen
Otto mit dem grünen Helm und die rote Schaufel gehören einfach zusammen. Er ist eine sehr zupackende Handschuh-Müllgestalt und sorgt gern für Ordnung. Während unseres Spaziergangs hat er immer wieder fleißig Schnee geschippt oder Zigarettenkippen, die im Schnee lagen weggeräumt. Hier genießt er die Nachmittagssonne in der Rudolf-Harbig-Straße.
Müllgestalten im öffentlichen Raum
Die Müllgestalten mitzunehmen und in ihrem Dorf fotografisch in Szene zu setzen ist eine Möglichkeit, die teilweise recht fragilen Gestalten fotgrafisch zu „konservieren“. Außerdem ist es spannend, die Wechselwirkungen zwischen den Müllgestalten und der nottulner Umgebung zu entdecken. Zu einem späteren Zeitpunkt möchte ich gern ausprobieren, was passiert, wenn die Müllgestalten im öffentlichen Raum verbleiben. Wie lange halten es die „ausgewilderten“ Wesen an den von mir ausgesucten Orten aus? Gibt es Menschen, die sie grob behandeln oder zerstören würden? Werden sie mitgenommen, anderswo plaziert oder gar adoptiert? Würden sich weitere Müllgestalten dazugesellen, weil andere Menschen plötzlich auch Lust hätten, Müll zu sammeln und zu verwandeln?